war eine ziemlich kernige Angelegenheit. Wir segelten in den letzten Wochen eigentlich immer mit unseren befreundeten Booten: Marlin (D), Gaia (CH), Mon Reve (CH) und der Lallona (ITA). Doch in Nassau trennten sich so langsam unsere Wege. Nur die LALLONA hatte das gleiche Ziel zum gleichen Zeitpunkt. Also planten wir den Törn gemeinsam. Es macht immer wieder Spaß und es gibt einem Sicherheit, wenn am anderen Ende der Leitung (Funk) jemand da ist…….

In diesem Fall ist es das VHF Funkgerät, das wir Tag und Nacht auf Kanal 69 (im dual watch Modus mit CH 16) eingestellt haben und das wird eifrig genutzt. Wetterberichte, Rezepte, Besegelung, News von Bord wie der gefangene Fisch….die Themen sind vielfältig und getratscht wird daher dauernd.

Anfangs hatten wir noch einen wunderbaren Zwischenstopp mit dem Katamaran Marlin auf den Berry Islands (Bahamas) bevor es dort um 04:30 LT Richtung USA los ging. Wir wollten mindestens bis Beaufort NC, besser noch bis Norfolk kommen. 600 bis 750 Seemeilen je nachdem…. Die Wettervorhersage war gar nicht so schlecht, eher zu schwache Winde waren prognostiziert. Wir versorgten Lallona und uns über Iridium regelmäßig mit dem neuesten Wetterberichten. Nach gut 18 Stunden passierten wir, leider immer noch unter Motor, den Riffgürtel um Freeport (Bahamas). Dann ging die Suche nach dem Golfstrom los. Immerhin schiebt der mit bis zu 3 kn nach Norden, also genau in unsere Richtung.

In der Nacht kam etwas Wind auf und wir waren mit unseren Freunden von der Lallona immer auf “Tuchfühlung”. Am nächsten Morgen wurde der Wind immer besser und wir setzten unseren Parasailor. Lallona segelte “Schmetterling”, allerdings einen geringfügig anderen Kurs. Tagsüber entfernten wir uns etwas, aber wir hatten immer Funkkontakt und natürlich gemeinsame Wegepunkte für diesen Törn.
Am späten Nachmittag ging’s dann aber schon los, enorme Gewitterwolken bildeten sich um uns herum. Wir benutzen das Radar, um die schlimmsten Gewitterzellen zu umsegeln. Kurz nach dem Abendessen gab’s kein Halten mehr, Gewitter überall und wir mittendrin. Der Funkkontakt zur Lallona brach ab, es blitzte, donnerte und regnete wie wir es noch nie erlebt hatten.

Wir stauten schnell alle wichtigen elektronischen Geräte mit Alu verpackt in den Backofen (ähnlich faradayscher Käfig….) verbunden mit der Hoffnung, dass sie bei einem möglichen Blitzeinschlag so überleben würden. Wir hatten schon mal einen Blitzeinschlag in Lavagna/Italien, allerdings in Abwesenheit. Danach ging kein elektronisches Gerät mehr! Zum Glück ersetzte uns die Versicherung damals den Schaden.
Das Ganze dauerte mit kleinen Pausen gute 48 Stunden! Was war mit Lallona? Alles gut überstanden, wo waren sie…? Wir entschieden uns bis Beaufort NC zu segeln um uns zu erholen und vor allem um dort wieder ein Mobilfunknetz zu haben. Nur so konnten wir erfahren wo die anderen gestrandet waren. Zu unserer großen Verwunderung ….Lallona war schon ein paar Stunden vor uns eingelaufen…..zum Glück auch hier nichts passiert. Halt, stop….uns hat die ganze “Blitzerei” das neue LED Toplicht gekostet.
Die Einfahrt nach Beaufort NC gestaltet sich vielfältig….wir umschifften u.a. Sandbänke, die temporär bewohnt waren.
Tobias hielt Ausschau nach weiteren Unwägbarkeiten und siehe da, die Lallona lag schon vor Anker. Die Wiedersehens-Freude war groß, wir waren in den USA angekommen! Was für eine Strecke, Lavagna nach Beaufort NC/USA….!


The “Big Rock Blue Marlin Tournament” in Morehead-City NC ist eines der größen game fishing events überhaupt. Das Preisgeld für den mächtigsten Fisch liegt astronomisch hoch..! Zu verteilen sind 2,5 Mio. Dollar!
Jep, wir sind angekommen in den USA….alles größer, höher und weiter….(-: