März 2020
……………….und gehen und Morgen ist Samstag und wir haben frei!
Seit 14 Tagen haben wir zum ersten Mal wieder Zugang zum Internet. Wir erledigen die übliche Post, telefonieren mit den Daheimgebliebenen und lesen viel über die aufziehende Corona Pandemie.
So ganz nebenbei gefällt es uns aber ziemlich gut hier. Das Wasser ist super, der Strand einmalig und die Versorgungslage ist „not too bad“…um den Diesel mussten wir kämpfen, Milch ist seit Monaten “not available” und frisches Obst (bis auf Bananen, Papaya und Ananas) kennen die hier kaum. Aber der Rum ist einfach klasse und günstig wie nie! Na ja, lassen wir die Kirche mal im Dorf…..irgendwann bekommst Du dann doch die Gelegenheit lang gesuchte Lebensmittel zu kaufen und dann darf‘s halt auch a bisser‘l mehr sein, wer weiß wann Du es wieder bekommst!
In Cayo Largo del Sur, auf den „Los Canarreos Archipelago“ ist es ausgesprochen kurzweilig. Wir lernen andere Blauwasser-Segler kennen und eine sehr nette Charter Truppe aus Deutschland. Skipper Jenne gibt mir richtig gute Infos über die Inselgruppe und vor allem über das „Beachen“ mit dem Boot.

Leider rückt Ellen’s Heimflug immer näher. Am 14. März geht Ihr Flug nach Hause und mein Freund Jupp hat sich angekündigt. Bevor es auf die letzte Etappe geht, jagt eine Einladung/Party die nächste und wir erforschen noch ausgiebig die einmalige und zauberhafte Unterwasserwelt Kubas. Und dann geht’s auch schon Richtung Cienfuegos an die Südküste von Kuba. Unterwegs machen wir noch halt vor der Insel Sal, kaufen frischen Fisch bevor es am nächsten Morgen weiter geht. Am 07. März 2020 legen wir in der Marina in Cienfuegos an. Jenne organsierte uns dankenswerterweise einen Liegeplatz in der übervollen Marina.
Für die Charter Crew war der Urlaub nun fast vorbei und wir verabredeten uns zu einem Abschiedsessen. Wir und die Crew staunten aber nicht schlecht, als sich das Liebespärchen an Bord der „Victoria“ outet und Ihr Eheversprechen offiziell bekannt gab! Die ganze Rasselbande wurde dann zu einem zünftigen Abend eingeladen…..herzlichen Dank Ihr Beiden und viel Glück von der PASSAT II.

Und wie so oft auf unserer Reise trifft man gute Freunde unverhofft. Shay staunte nicht schlecht als ich Ihm nachrief nachdem er am nächstenTag an unserem Boot vorbeigelaufen ist. Die Freude war groß! Shay und Shir sind mit Ihren vier !! Kindern seit 2 Jahren auf Langfahrt. Sie kommen aus Israel und wir haben uns das letzte Mal in Charleston SC an der US Ostküste getroffen. Wir hatten uns uns viel zu erzählen und planten auch gleich gemeinsame Ausflüge nach Trinidad und zu den El Nicho Wasserfällen in den Bergen.
Allein die Besorgung der beiden Taxis, als auch die Fahrt, zuerst zu den Wasserfällen, war ein echtes Abenteuer. Ausgang ungewiß! Eines der beiden Autos bestand aus sieben verschiedenen Marken und der Fahrer wollte eigentlich nach 2 Stunden wieder umdrehen. Irgendwie sind wir dann doch noch zu den Wasserfällen gekommen.
Nach einem Rundgang durch den „kleinen Nationalpark“ mit seinen wunderschönen Wasserfällen, ging es nur mit großen Überredungskünsten bis nach Trinidad, wo uns der Taxifahrer denn auch stehen ließ, unbezahlt versteht sich! Aber nichts in Kuba ist unbezahlt und es gibt fast immer nur eine Kasse…die des Staates. Völlig unbeeindruckt von der Flucht eines unserer Taxis entdeckten wir diese phantastische Stadt in der Provinz Sancti Spiritus.

Trinidad überraschte mit einem mittelalterliches Straßenbild und Prachtbauten rund um den Plaza Major. Selbst mit einem Geländewagen ist es eine Herausforderung auf diesen ausgewaschenen Straßen mit, zum Teil riesigen Pflastersteinen ein Auto zu bewegen. Seit 1988 ist die Stadt gemeinsam mit den 20 km außerhalb liegenden Zuckerrohrplantagen von Valle de los Ingenios Weltkulturerbe der UNESCO.

Irgendwie fühlten wir uns ins Mittelmeer zurück versetzt. Straßencafés, Bars, Restaurants und Souvenirläden säumten die Gassen. Irgendwann wurde es Zeit für die Rückfahrt nach Cienfuegos. Die „Cooperativa“ hat uns erstaunlicher Weise schon eine Ersatztaxi bereitgestellt. Vieles wird hier über Genossenschaften geregelt, wir staunten nicht schlecht.
Wieder zurück in Cienfuegos, überschlagen sich derweil in Europa die Ereignisse in Folge der Corona-Krise. Jupp sagte seinen Besuch schweren Herzens ab. Er fürchtete zurecht, nicht mehr rechtzeitig nach Hause zurück zu kommen. Nun wie soll das weitergehen auf Kuba?