Leider verlässt mich Theresa in Charleston SC am 09. Oktober 2019. Das Studium geht weiter und Ende Oktober kommen schon Michi und Jan. Ich schreibe Schiffs-Arbeiten auf die zu erledigen sind und fertige eine todo Liste an. Wieso wird die immer länger als Gedacht….? Ebenso sollte die Fitness nicht zu kurz kommen und ich installierte mir eine Lauf App.

Zufälligerweise treffe ich eine befreundete israelische Familie mit Ihrem Katamaran BAZO in der Marina. Das wiedersehen macht lustig und die Zeit verging wie im Flug. Da das VISA der BAZO abgelaufen war, beschloßen sie einen 2 wöchigen Urlaub nach Costa Rica. Bei Ihrer Rückkehr können sie wieder ein neues Visa beantragen. Nebenbei bekam ich noch die Schlüssel für die sanitären Anlagen der Marina. Für mich als Ankerlieger perfekt. Im Gegenzug warf ich ein Auge auf Ihr Boot.
Ein toller Service in der Marina waren die beiden Partyabende an denen man sich ungezwungen am Steg traf und die Geschäftsleitung “all you can eat & drink” spendierte. Danach habe ich mein Laufpensum der gesteigerten Kalorienzufuhr angepasst, sprich erhöht! Ich lernte immer mehr Leute kennen und plötzlich war es nicht mehr so einsam.

Langeweile kam sowieso nicht auf. Bald jeden Tag ist eine Yacht auf mich zugetrieben oder wurden andere Boote von slippenden Ankerliegern gestreift. Das Ankerfeld bot zwar Platz für viele Boote, aber durch die sehr starke Gezeiten Strömung (die alle 6 Stunden wechselt) mit bis zu 3 kn ist das Ankern dort sehr tricky. Zweimal wurde ich von anderen Schiffen touchiert. Zum Glück sieht man das meist schon vorher und bereitet einen speziellen Fender vor. Da wird an der falschen Stelle der Anker gesetzt und wenn die Tide kippt und der Wind von der falschen Seite kommt…ja, dann krachst halt.

Und dann war da noch der post tropische Sturm Nestor, der vom Golf von Mexiko exakt auf Charleston SC zuhielt…….und mit Wucht Abends eintraf. Wieso eigentlich immer Nachts? Es kam schlimmer als gehofft und ich war die ganze Nacht auf den Beinen. Es pfiff mit bis zu 40 Knoten und es war ein Schauspiel vom feinsten. Eine slippende Yacht hat mehrer Stunden gebraucht um Ihren Anker wieder so zu setzen dass er hielt. Das ganze mit Hilfe der Coast Guard und anderen Seglern. Und das ganze genau vor mir und ich hatte echt Schiss, dass er mit seinem Anker über meine Kette zieht. Das wärs dann gewesen, die Brücke hinter mir hätte dann den Rest erledigt. Ich hatte mehrer Stunden die Maschinen in Standby laufen. Irgendwann wurde es dann wieder hell und der Spuk war vorbei….

Am 28. Oktober erwartete ich Michi und Jan auf der PASSAT II. Ich freue mich sehr auf die Beiden und schrubbe schon mal das Boot………Mich & Jan you are welcome!!