Rutschbahn

Aber Hallo, heute Nacht, Montag auf Dienstag, 4. September 2018 ging es richtig zur Sache!
Seit Tagen schon beobachten wir die Wetterentwicklung und sehen mit etwas Sorge eine Front auf uns zukommen. Der Ankerplatz in Portinatx ist in diese Windrichtung gefährlich. Nach Auskunft der Locals sollen wir uns aber keine Sorgen machen. „Es kommt nix!“ hieß es. Den spanischen Wetterberichten zu Folge war nichts, aber auch gar nichts in Sicht. Na ja, unsere Wetterberichte milderten die Vorhersage dann auch und wir blieben. Trotzdem trafen wir Vorsorgemaßnahmen auf unserem Schiff, falls wir den Ankerplatz schlagartig verlassen müssten. Dingi an die Davids (am Heck aufhängen), SUP verzurren, Handtücher und Badesachen von der Reling nehmen und natürlich an Bord Essen und nicht ausgehen.

Schmollend im Mast
Auch eine Möglichkeit….Ausguck von der Saling aus….

 

Gegen 20 Uhr sollte die Front eintreffen. Tat sie auch, aber nicht besonders stark. Es regnete ein wenig, Blitze beleuchteten die Nacht und plötzlich sahen wir von vorn einen Schatten auf uns zukommen………Es war eine größere Yacht, deren Anker auf Slip ging und drohte uns gleich mitzunehmen…….Wir brüllten mit vereinten Kräften um die Crew darauf aufmerksam zu machen dass es gleich recht teuer werden könnte! Um ein Haar trieben sie an uns vorbei, die Crew kam dann doch noch an Deck und sie kamen Zentimeter vor dem nächsten Schiff mit Motorkräften zum stehen…Puhh dachten wir, ging gerade noch mal gut…..Dann gingen andere Yachten auf die Reise und plötzlich erwischte es uns auch….. Vermutlich hatte die Yacht vor uns unseren Anker gleich mit gerissen…wie auch immer, der Wind heulte in den Wanten und briste auf, der Seegang stieg und viele bunte Lichter rotierten in der kleinen Bucht und versuchten Ihre Anker wieder aufzunehmen um das Eisen irgendwie wieder irgendwo in den Grund zu setzen. Es war wie im Gruselkabinett, manche verhedderten sich an Bojen, nackte Gestalten huschten alleine übers Deck, wahrscheinlich war der Rest der Crew beim Essen, und versuchten schlimmeres zu verhindern. Wie durch ein Wunder kamen alle heil durch die Nacht. Wir fanden ebenfalls wieder halt und wollten irgendwann dann auch mal schlafen. Wurde aber nix draus! Ein Segelschulschiff setzte Ihren Anker so clever, dass ich bis 7 Uhr morgens auf die spanischen Jungs aufpassen musste, dass sie mit Ihrem Bug unsere Solaranlage nicht abrasierten. Kommunikation Fehlanzeige….. Irgendwann kam die Flaute und dann lagen sie bei uns längsseits und mussten Anker aufgeben sonst hätte es gescheppert.
So jetzt war dann endlich schlafen angesagt. Im Nachhinein, wenn nix passiert ist, ist es immer eine lustige Anekdote aber Heldengeschichten halt! Wehe, wenn‘s mal richtig kracht….

Auf künftig ruhige Nächte! Grüße von der PASSAT II


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